Merry Christmas everyone
Alle Jahre wieder bekomme ich Ende August im Supermarkt den ersten akuten Grant-Anfall, wenn ich die erste Lieferung an Spekulatius und Lebkuchen sehe – und draußen hat’s 30 Grad oder mehr. Im Oktober, wenn wir noch den schönsten Altweibersommer genießen, wird die Vorweihnachtszeit schon konkreter, die Lebkuchenberge werden höher und die Einrichtungshäuser verschicken Kataloge mit Werbung für Kerzen und Kugeln. Diese Woche Montag hat mich Andi Knoll am Nachmittag zu Tode erschreckt, als er für einige Sekunden „Last Christmas“ von Wham angespielt hat, und die Tatsache verkündet hat, dass in 77 Tagen Weihnachten ist…
77 Tage… oder 11 Wochen… oder fast 3 Monate – es sollte doch noch mehr als genug Zeit bis zur Vorweihnachtszeit sein, aber der Handel hat nun mal beschlossen, dass das Geschäft schon beizeiten angekurbelt werden muss. Und so sehe ich schon mit leisem Grauen der vorweihnachtlichen Dauerberieselung mit den Weihnachtsklassikern im Radio und den Geschäften entgegen – irgendwie muss man ja in Weihnachtsstimmung versetzt werden, und wenn’s von alleine nicht geht, dann wendet man eben Gehirnwäsche an.
Wobei ich nicht verstehe, warum wir uns jetzt schon mit Weihnachten beschäftigen müssen, steht uns doch zuerst ein anderer amerikanischer Import ins Haus: Halloween. Vor einigen Jahren noch ein Spleen unter Verrückten, hat sich diese Sitte mittlerweile auch bei uns eingebürgert. Seit zwei Jahren gehen auch die Kinder in meinem Haus verkleidet von Wohnung zu Wohnung, läuten an den Türen und flüstern „Süßes sonst gibt’s Saures“ (wobei sie ihre Drohung bis jetzt noch nie wahr gemacht haben, nicht mal die Türmatten werden versteckt…). Von den zumeist älteren Bewohnern meines Hauses werden sie immer ziemlich verständnislos angeschaut und ich lasse sie jedes Jahr die Süßigkeitenschale, die ich für Besucher zuhause stehen habe, plündern. Ok, ich hab mich schon damit abgefunden, dass wir jetzt einen Feiertag mehr im Jahr haben, aber können wir bitteschön die Reihenfolge einhalten und erst Halloween feiern und dann mit der Vorweihnachtszeit beginnen? Wäre ja ohnehin noch mehr als nur früh genug, wenn wir mit Allerheiligen die Maronistände und den Lebkuchen täglich vor die Nase gesetzt bekämen…
Ja, die Maronistände… heuer ist mir in Heiligenstadt aufgefallen, dass der Eiskiosk nahtlos vom Maronistandl ersetzt wurde. Und im schönsten und sonnigsten Altweibersommer seit langem stehen die Menschen Anfang Oktober Schlange und kaufen Maroni, wo mir in der strahlenden Nachmittagssonne eher noch nach einem Eisbecher zumute wäre.
Und es dauert auch nicht mehr allzu lange, und dann schießen die Punschstandl’n und die Christkindlmärkte wie die Schwammerl aus dem Boden. Gab’s zu meiner Kinderzeit nur den großen Christkindlmarkt vor dem Rathausplatz, so hat sich das in den letzten 15 Jahren auch geändert, und jeder größere Platz in Wien fühlt sich berufen, einen Christkindlmarkt dort aufzustellen. Und die Tourismuswirtschaft frohlockt, denn das weihnachtlich geschmückte Wien zieht auch die Touristen magnetisch an. Und statt, dass man die „stillste Zeit des Jahres“ mit Freunden und Familie beschaulich verbringt, verfallen alle im Kollektiv in einen Konsum- und Punschrausch, sodass kein Auge trocken bleibt.
Wobei man mich bitte nicht missverstehen mag: ich mag Weihnachten. Und ich gehe auch gerne auf Christkindlmärkte. Allerdings beginnt für mich die Adventzeit, wenn ich das erste Fensterl im Adventkalender aufmachen darf – und das ist halt nun mal der 1. Dezember. Vorher nervt mich der Rummel einfach nur tierisch. Ab dem 1. Dezember trifft man mich ab und zu auf Christkindlmärkten, so um den 20. Dezember mache ich mich auf die Suche nach meinem Christbaum, und am 24. Dezember wird der Baum aufgestellt, geschmückt, die Eltern und die Omi kommen zur Jause zu mir auf Besuch und der Heilige Abend wird in aller Stille im Kreis der Familie verbracht, wo wir die Zeit miteinander einfach nur genießen und an den Kekserln knabbern.
Ich liebe es auch, am Heiligen Abend so gegen 20 Uhr auf die Straße zu gehen – es sind kaum Autos unterwegs, alles ist ruhig und still… und um Mitternacht läuten dann die Glocken zur Christmette. Diese Stille ist für mich das Beschauliche an Weihnachten. Der ganze Wirbel vorher – der bringt mich nur zum Kopfschütteln.
Aber ich bin ja grundsätzlich kein Spielverderber. Also verkünde ich die Devise des heurigen Exzesspunschens „Alle Jahre wieder und in keinem Jahr trocken“. Und wünsche heute, am 11. Oktober, allen schon eine besinnliche Vorweihnachtszeit…

77 Tage… oder 11 Wochen… oder fast 3 Monate – es sollte doch noch mehr als genug Zeit bis zur Vorweihnachtszeit sein, aber der Handel hat nun mal beschlossen, dass das Geschäft schon beizeiten angekurbelt werden muss. Und so sehe ich schon mit leisem Grauen der vorweihnachtlichen Dauerberieselung mit den Weihnachtsklassikern im Radio und den Geschäften entgegen – irgendwie muss man ja in Weihnachtsstimmung versetzt werden, und wenn’s von alleine nicht geht, dann wendet man eben Gehirnwäsche an.
Wobei ich nicht verstehe, warum wir uns jetzt schon mit Weihnachten beschäftigen müssen, steht uns doch zuerst ein anderer amerikanischer Import ins Haus: Halloween. Vor einigen Jahren noch ein Spleen unter Verrückten, hat sich diese Sitte mittlerweile auch bei uns eingebürgert. Seit zwei Jahren gehen auch die Kinder in meinem Haus verkleidet von Wohnung zu Wohnung, läuten an den Türen und flüstern „Süßes sonst gibt’s Saures“ (wobei sie ihre Drohung bis jetzt noch nie wahr gemacht haben, nicht mal die Türmatten werden versteckt…). Von den zumeist älteren Bewohnern meines Hauses werden sie immer ziemlich verständnislos angeschaut und ich lasse sie jedes Jahr die Süßigkeitenschale, die ich für Besucher zuhause stehen habe, plündern. Ok, ich hab mich schon damit abgefunden, dass wir jetzt einen Feiertag mehr im Jahr haben, aber können wir bitteschön die Reihenfolge einhalten und erst Halloween feiern und dann mit der Vorweihnachtszeit beginnen? Wäre ja ohnehin noch mehr als nur früh genug, wenn wir mit Allerheiligen die Maronistände und den Lebkuchen täglich vor die Nase gesetzt bekämen…
Ja, die Maronistände… heuer ist mir in Heiligenstadt aufgefallen, dass der Eiskiosk nahtlos vom Maronistandl ersetzt wurde. Und im schönsten und sonnigsten Altweibersommer seit langem stehen die Menschen Anfang Oktober Schlange und kaufen Maroni, wo mir in der strahlenden Nachmittagssonne eher noch nach einem Eisbecher zumute wäre.
Und es dauert auch nicht mehr allzu lange, und dann schießen die Punschstandl’n und die Christkindlmärkte wie die Schwammerl aus dem Boden. Gab’s zu meiner Kinderzeit nur den großen Christkindlmarkt vor dem Rathausplatz, so hat sich das in den letzten 15 Jahren auch geändert, und jeder größere Platz in Wien fühlt sich berufen, einen Christkindlmarkt dort aufzustellen. Und die Tourismuswirtschaft frohlockt, denn das weihnachtlich geschmückte Wien zieht auch die Touristen magnetisch an. Und statt, dass man die „stillste Zeit des Jahres“ mit Freunden und Familie beschaulich verbringt, verfallen alle im Kollektiv in einen Konsum- und Punschrausch, sodass kein Auge trocken bleibt.
Wobei man mich bitte nicht missverstehen mag: ich mag Weihnachten. Und ich gehe auch gerne auf Christkindlmärkte. Allerdings beginnt für mich die Adventzeit, wenn ich das erste Fensterl im Adventkalender aufmachen darf – und das ist halt nun mal der 1. Dezember. Vorher nervt mich der Rummel einfach nur tierisch. Ab dem 1. Dezember trifft man mich ab und zu auf Christkindlmärkten, so um den 20. Dezember mache ich mich auf die Suche nach meinem Christbaum, und am 24. Dezember wird der Baum aufgestellt, geschmückt, die Eltern und die Omi kommen zur Jause zu mir auf Besuch und der Heilige Abend wird in aller Stille im Kreis der Familie verbracht, wo wir die Zeit miteinander einfach nur genießen und an den Kekserln knabbern.
Ich liebe es auch, am Heiligen Abend so gegen 20 Uhr auf die Straße zu gehen – es sind kaum Autos unterwegs, alles ist ruhig und still… und um Mitternacht läuten dann die Glocken zur Christmette. Diese Stille ist für mich das Beschauliche an Weihnachten. Der ganze Wirbel vorher – der bringt mich nur zum Kopfschütteln.
Aber ich bin ja grundsätzlich kein Spielverderber. Also verkünde ich die Devise des heurigen Exzesspunschens „Alle Jahre wieder und in keinem Jahr trocken“. Und wünsche heute, am 11. Oktober, allen schon eine besinnliche Vorweihnachtszeit…

drewshine - 11. Okt, 22:06