Tage wie dieser...
Es gibt so Tage, die haben schon von Beginn an nicht den Funken einer Chance, „unser“ Tag zu werden. An diesen Tagen häufen sich schon von Anfang an große und kleine Alltagskatastrophen, sodass frau geneigt ist, an ihrem Karma zu zweifeln.
Meistens beginnen diese Tage mit einem Blick in den Spiegel und der Feststellung „Bad-hair-day“. Alle Versuche, die Biester dazu zu überreden, sich doch noch bändigen zu lassen, scheitern. Fluchend steht man im Badezimmer und überlegt, wie die Situation noch gerettet werden kann. All die tollen Vorschläge, die in den diversesten Frauenzeitschriften für diesen Notfall propagiert werden, stellt man in dieser Sekunde fest, sind zwar fürs Fotoshooting recht nett anzuschauen, aber absolut nicht alltagstauglich (schon mal Frauen mit Kappen in Büros gesehen? Beim Gang durch die Kantine würden die Kollegen einen anstarren wie einen rosa Elefanten…). In diesem Fall bleibt nur übrig, die Haare zähneknirschend irgendwie am Kopf festzutuckern und das Beste aus der Situation zu machen.
Mit dem vergeblichen Versuch, die Haarpracht doch noch irgendwie zu stylen, vergeudet man natürlich wertvolle Zeit, die gerade in der Früh ohnehin immer viel zu knapp bemessen ist. Natürlich hat gerade an diesem Tag die Bluse, die man anziehen wollte, einen Fleck, und mit der Alternativbluse sieht das Outfit nicht halb so edel aus wie geplant (wobei – mit der Frisur…) . Es ist kein Frühstück mehr im Haus, beim Schminken gelingt der Lidstrich auch nicht so wie sonst, die Strumpfhose hat eine Laufmasche… Gehetzt stürzt man 10 Minuten später als gewohnt aus dem Haus, auf dem Weg zur Straßenbahn bemerkt man, dass man das Handy zuhause liegen gelassen hat, umdrehen ist aber auch nicht mehr möglich, weil man gerade zum Sprint in Richtung Straßenbahn angesetzt hat (merke: der Satz „Männern und Öffis läuft man nicht nach“ hat etwas sehr wahres, vor allem, wenn frau in Heels zum Sprint ansetzt…).
Keuchend und schwitzend sitzt man nun in der Straßenbahn, die Mitfahrenden starren einen an, als ob man der personifizierte „fliegende Holländer“ ist, natürlich nerven kreischende Schulkinder und rempelnde Pensionisten, und der Geruch in der Straßenbahn war auch schon mal besser…
Die U-Bahn danach ist gesteckt voll, der Garfield-Cartoon in der U-Bahn-Zeitung ist von der superlangweiligen Sorte, und das Tageshoroskop für den Wassermann meint „Unter dem Jupiter-Einfluss sind Streitigkeiten unter den Kollegen vorprogrammiert. Erledigen Sie Ihre Arbeit penibel und gehen Sie Ihrem Chef besser aus dem Weg.“ Na super, hätt’ nicht irgendwas in Richtung „Trotz widriger Umstände wird der Tag besser, als er begonnen hat – seien Sie zuversichtlich!“ drin stehen können. Oder „Auch wenn Sie sich heute nicht rasend toll finden, lächeln Sie Ihre Umgebung an, Ihr Lächeln wird von einer sympathischen Person erwidert werden“? Nein, natürlich nicht, ich hasse es, wenn die Sterne Recht haben.
Im Büro begrüße ich die Kollegen mit einem lauen „Guten Morgen, könnte einer von euch mir bitte den Kaffee über die Hose schütten, damit ich meine Tageskatastrophe hinter mir habe und es nur noch besser werden kann?“. Der Boss ist an diesem Tag natürlich blendend gelaunt, das Telefon läutet ständig wegen Nichtigkeiten und die Kollegen nerven. Ein rascher Blick auf die Tagesspeisekarte der Kantine – war ja eh klar…
Aber wozu hat man Freunde? Liebe Freunde, die sofort verstehen, wie schrecklich es mir geht, die mir Mut zusprechen, mich mit einem Witz aufmuntern und mir erklären, dass ich trotz allem auch heute kein hässliches Entlein bin, sondern der strahlende Schwan. Ach ja, blöd, das Handy liegt zuhause und die Telefonnummern sind dort eingespeichert (verdammte moderne Technik, wo ist die gute alte Zeit geblieben, als wir noch ordentliche Terminkalender hatten, wo alle Adressen eingetragen waren und wir vor allem die Telefonnummern noch auswendig gewusst haben…).
Aber es gibt ja immer noch das e-mail, doch ein „Hoch!“ auf die moderne Technik! Ok, erstes mail „Hallo meine Schöne! Puh, wenn ich den heutigen Tag ohne Verletzung überstehe, kann ich mich glücklich schätzen, bis jetzt ist einfach alles schief gegangen und es ist einfach nur furchtbar“, dann die rhetorische Frage an diesem Tag „Und, how’s life treatin’ you?“. Zweites mail, andere Freundin „Hallihallo, fängt dein Tag heute auch so bescheiden an? Bei mir ist heute alles so furchtbar“. Drittes mail, diesmal an den besten Freund „Hi mein Schatz! Heute läuft alles schief und die Welt ist einfach nur furchtbar zu mir – kannst du mich bitte, bitte etwas aufmuntern?“ So, die mails sind draußen, jetzt kann ich mich zurück lehnen und die Welle an Mitgefühl erwarten, die in den nächsten Minuten über mich hinwegschwappen wird und meine verletzte Seele streicheln wird.
Hach, Freundin 2 hat schon geantwortet – click – nein, verflixt, es ist der Abwesenheitsassistent, stimmt, die ist ja diese Woche auf Urlaub… Freundin 1 antwortet zwischenzeitig auch „Hallo mein Engel! Mein Auto ist heute früh nicht angesprungen und ich bin zu spät zu meiner Besprechung gekommen. Die Werkstätte hat mir mitgeteilt, dass es ein gröberer Schaden ist und ich mit einer happigen Reparatur rechnen muss. Und ich muss am Nachmittag noch zu meinem Lieblingsklienten…“ – Ach, der geht’s auch nicht besser als mir. Genau genommen geht’s ihr sogar noch schlechter, und ich fühl mich nun mies, weil ich sie angesudert habe und nicht die treue Freundin war, die wie ein Fels in der Brandung hinter ihr steht… Vom besten Freund keine Antwort – eh klar, Männer… Am Ende dieses Tages kommt ein mail von ihm, mit den Worten „Sorry, war den ganzen Tag in einem Besprechungsmarathon – Notfall, you know. Tut mir leid für dich, dass dein Tag so schlimm war.“
Ich beginne zu überlegen: warum gibt es Tage, an denen es bei jedem schief läuft? Hat sich das Universum an diesem Tag gegen die Menschheit verschworen? Ist Unglück in Wahrheit magnetisch und zieht sich gegenseitig an? Ist der Zufall doch nicht normalverteilt, sondern tritt gehäuft auf? Es ist doch schlimm genug, wenn einer einen furchtbaren Tag hat, um das kosmische Gleichgewicht nicht ins Wanken zu bringen, muss jemand anders im Freundeskreis doch zum Ausgleich einen super guten Tag haben, damit er mir durch meinen schlimmen Tag durchhelfen kann. Aber nein, wir sind alle nur zur Unterhaltung des höheren Wesens über uns da – wir müssen wohl lernen, mit dieser Situation umzugehen.
Ich rufe hiermit den „armes-Hascherl-des-Tages-Contest“ aus. Jeder darf mitmachen, und derjenige, der die meisten Punkte hat, muss von allen anderen bemitleidet werden – diese haben absolutes Suderverbot. Ich biete 50 Punkte für den Bad-hair-day, 10 Punkte für den Fleck auf der Bluse, 20 Punkte, weil ich kein Frühstück hatte, 10 für das miese Tageshoroskop und 20 für das grausliche Kantinenessen. Wer bietet mehr?
Meistens beginnen diese Tage mit einem Blick in den Spiegel und der Feststellung „Bad-hair-day“. Alle Versuche, die Biester dazu zu überreden, sich doch noch bändigen zu lassen, scheitern. Fluchend steht man im Badezimmer und überlegt, wie die Situation noch gerettet werden kann. All die tollen Vorschläge, die in den diversesten Frauenzeitschriften für diesen Notfall propagiert werden, stellt man in dieser Sekunde fest, sind zwar fürs Fotoshooting recht nett anzuschauen, aber absolut nicht alltagstauglich (schon mal Frauen mit Kappen in Büros gesehen? Beim Gang durch die Kantine würden die Kollegen einen anstarren wie einen rosa Elefanten…). In diesem Fall bleibt nur übrig, die Haare zähneknirschend irgendwie am Kopf festzutuckern und das Beste aus der Situation zu machen.
Mit dem vergeblichen Versuch, die Haarpracht doch noch irgendwie zu stylen, vergeudet man natürlich wertvolle Zeit, die gerade in der Früh ohnehin immer viel zu knapp bemessen ist. Natürlich hat gerade an diesem Tag die Bluse, die man anziehen wollte, einen Fleck, und mit der Alternativbluse sieht das Outfit nicht halb so edel aus wie geplant (wobei – mit der Frisur…) . Es ist kein Frühstück mehr im Haus, beim Schminken gelingt der Lidstrich auch nicht so wie sonst, die Strumpfhose hat eine Laufmasche… Gehetzt stürzt man 10 Minuten später als gewohnt aus dem Haus, auf dem Weg zur Straßenbahn bemerkt man, dass man das Handy zuhause liegen gelassen hat, umdrehen ist aber auch nicht mehr möglich, weil man gerade zum Sprint in Richtung Straßenbahn angesetzt hat (merke: der Satz „Männern und Öffis läuft man nicht nach“ hat etwas sehr wahres, vor allem, wenn frau in Heels zum Sprint ansetzt…).
Keuchend und schwitzend sitzt man nun in der Straßenbahn, die Mitfahrenden starren einen an, als ob man der personifizierte „fliegende Holländer“ ist, natürlich nerven kreischende Schulkinder und rempelnde Pensionisten, und der Geruch in der Straßenbahn war auch schon mal besser…
Die U-Bahn danach ist gesteckt voll, der Garfield-Cartoon in der U-Bahn-Zeitung ist von der superlangweiligen Sorte, und das Tageshoroskop für den Wassermann meint „Unter dem Jupiter-Einfluss sind Streitigkeiten unter den Kollegen vorprogrammiert. Erledigen Sie Ihre Arbeit penibel und gehen Sie Ihrem Chef besser aus dem Weg.“ Na super, hätt’ nicht irgendwas in Richtung „Trotz widriger Umstände wird der Tag besser, als er begonnen hat – seien Sie zuversichtlich!“ drin stehen können. Oder „Auch wenn Sie sich heute nicht rasend toll finden, lächeln Sie Ihre Umgebung an, Ihr Lächeln wird von einer sympathischen Person erwidert werden“? Nein, natürlich nicht, ich hasse es, wenn die Sterne Recht haben.
Im Büro begrüße ich die Kollegen mit einem lauen „Guten Morgen, könnte einer von euch mir bitte den Kaffee über die Hose schütten, damit ich meine Tageskatastrophe hinter mir habe und es nur noch besser werden kann?“. Der Boss ist an diesem Tag natürlich blendend gelaunt, das Telefon läutet ständig wegen Nichtigkeiten und die Kollegen nerven. Ein rascher Blick auf die Tagesspeisekarte der Kantine – war ja eh klar…
Aber wozu hat man Freunde? Liebe Freunde, die sofort verstehen, wie schrecklich es mir geht, die mir Mut zusprechen, mich mit einem Witz aufmuntern und mir erklären, dass ich trotz allem auch heute kein hässliches Entlein bin, sondern der strahlende Schwan. Ach ja, blöd, das Handy liegt zuhause und die Telefonnummern sind dort eingespeichert (verdammte moderne Technik, wo ist die gute alte Zeit geblieben, als wir noch ordentliche Terminkalender hatten, wo alle Adressen eingetragen waren und wir vor allem die Telefonnummern noch auswendig gewusst haben…).
Aber es gibt ja immer noch das e-mail, doch ein „Hoch!“ auf die moderne Technik! Ok, erstes mail „Hallo meine Schöne! Puh, wenn ich den heutigen Tag ohne Verletzung überstehe, kann ich mich glücklich schätzen, bis jetzt ist einfach alles schief gegangen und es ist einfach nur furchtbar“, dann die rhetorische Frage an diesem Tag „Und, how’s life treatin’ you?“. Zweites mail, andere Freundin „Hallihallo, fängt dein Tag heute auch so bescheiden an? Bei mir ist heute alles so furchtbar“. Drittes mail, diesmal an den besten Freund „Hi mein Schatz! Heute läuft alles schief und die Welt ist einfach nur furchtbar zu mir – kannst du mich bitte, bitte etwas aufmuntern?“ So, die mails sind draußen, jetzt kann ich mich zurück lehnen und die Welle an Mitgefühl erwarten, die in den nächsten Minuten über mich hinwegschwappen wird und meine verletzte Seele streicheln wird.
Hach, Freundin 2 hat schon geantwortet – click – nein, verflixt, es ist der Abwesenheitsassistent, stimmt, die ist ja diese Woche auf Urlaub… Freundin 1 antwortet zwischenzeitig auch „Hallo mein Engel! Mein Auto ist heute früh nicht angesprungen und ich bin zu spät zu meiner Besprechung gekommen. Die Werkstätte hat mir mitgeteilt, dass es ein gröberer Schaden ist und ich mit einer happigen Reparatur rechnen muss. Und ich muss am Nachmittag noch zu meinem Lieblingsklienten…“ – Ach, der geht’s auch nicht besser als mir. Genau genommen geht’s ihr sogar noch schlechter, und ich fühl mich nun mies, weil ich sie angesudert habe und nicht die treue Freundin war, die wie ein Fels in der Brandung hinter ihr steht… Vom besten Freund keine Antwort – eh klar, Männer… Am Ende dieses Tages kommt ein mail von ihm, mit den Worten „Sorry, war den ganzen Tag in einem Besprechungsmarathon – Notfall, you know. Tut mir leid für dich, dass dein Tag so schlimm war.“
Ich beginne zu überlegen: warum gibt es Tage, an denen es bei jedem schief läuft? Hat sich das Universum an diesem Tag gegen die Menschheit verschworen? Ist Unglück in Wahrheit magnetisch und zieht sich gegenseitig an? Ist der Zufall doch nicht normalverteilt, sondern tritt gehäuft auf? Es ist doch schlimm genug, wenn einer einen furchtbaren Tag hat, um das kosmische Gleichgewicht nicht ins Wanken zu bringen, muss jemand anders im Freundeskreis doch zum Ausgleich einen super guten Tag haben, damit er mir durch meinen schlimmen Tag durchhelfen kann. Aber nein, wir sind alle nur zur Unterhaltung des höheren Wesens über uns da – wir müssen wohl lernen, mit dieser Situation umzugehen.
Ich rufe hiermit den „armes-Hascherl-des-Tages-Contest“ aus. Jeder darf mitmachen, und derjenige, der die meisten Punkte hat, muss von allen anderen bemitleidet werden – diese haben absolutes Suderverbot. Ich biete 50 Punkte für den Bad-hair-day, 10 Punkte für den Fleck auf der Bluse, 20 Punkte, weil ich kein Frühstück hatte, 10 für das miese Tageshoroskop und 20 für das grausliche Kantinenessen. Wer bietet mehr?
drewshine - 24. Jan, 21:17
--lilith-- - 29. Jan, 00:34
ok, hast gewonnen!
das is eindeutig nur mehr schwer zu schlagen. ich würd sagen, der pokal geht an dich.
ich spendier a runde mitleid!
bussi
ich spendier a runde mitleid!
bussi
wieviele punkte bringt der tag?
bis zum ende der musik durchgehalten (war ja eh ganz lustig in der dings-halle, wo's meist sowas ähnliches wie metal gspielt haben. hat mich zum teil an meine frühe jugend erinnert.. so mit 13-15 hab ich sowas gehört, richtig lieb..) und um ca. 7 ins bett.
b) gegen 15 uhr aufgewacht, mit blutunterlaufenen, geschwollenen augen, brummschädel, leichter übelkeit, einer stimme wie nick cave und dem verlangen nach ca. 100l wasser (dabei warens nur 7 bier gestern).
c) duschen gegangen - warmwasser ist nach 5 minuten aus.
d) in der hoffnung, dass feste nahrung den magen ins lot bringt, nudeln gekocht - zeit übersehen, nudeln = gatsch.
e) nudelgatsch hilft dem magen nicht, dafür hab ich jetzt zeitnot - um 5 soll ich mit nachbar bei schwester antanzen - vorglühen. als obs mir nicht schon schwummrig genug wär.
aber der tag ist ja noch nicht vorbei - es kann immer noch.. viel viel schlimmer kommen.
was sagst du? wieviele punkte?
völlig verkatert aufgewacht, beim auto steckt in der windschutzscheibe ein zettel, dass ich möglicherweise vor einer woche (!) einen parkschaden verursacht habe, ich rufe den fahrzeugbesitzer an, das ganze klingt sehr eigenartig (er hat anzeige erstattet, dann wieder nicht, er hat einen augenzeugen, er will 300 eur...), und mittlerweilen droht er mir mit dem rechtsanwalt... und das alles, weil ich lapidar festgestellt habe, dass ich an dem tag, an dem das hätte passiert sein sollen, gar nicht gefahren bin... nachdem er das mit dem anwalt gesagt hat, hab ich vor lauter wut mit dem fuß gegen die wand getreten und jetzt tut mir die zehe weh... ein klassischer fall von "shit happens..."