Schlafen ist etwas herrliches – abends etwas gähnen, in Richtung Bett trippeln, reinlegen, Äuglein schließen und einige Stunden später frisch und gut erholt selbige wieder öffnen. Ich liebe schlafen. Und ich war früher auch eine totale Schlafratte – spätestens gegen neun Uhr abends sind meine Augen kleiner und kleiner geworden und ich bin regelmäßig beim Fernsehen süß und selig weggebüselt.
Leider ist der Schlaf ein unzuverlässiger Zeitgenosse und ein Sensibelchen, Stress mag er gar nicht und bitten lässt er sich auch nicht – je mehr man ihn sich herbei wünscht, umso eher zeigt er dir die lange Nase, was damit endet, dass ich mich oft stundenlang im Bett von der einen auf die andere Seite wälze. Ich liege im Bett, mache Entspannungsübungen und versuche, ruhig und gelassen zu werden. Und je mehr ich mich das bemühe, umso größer wird meine Sorge „hoffentlich kann ich bald einschlafen“ und ich beginne, hektisch zu werden, so nach dem Motto „in fünf Stunden muss ich schon wieder aufstehen, hoffentlich schlaf ich bald“ – die Gedanken werden dadurch wieder immer wacher und wacher und der Schlaf rückt in weite, weite Ferne.
Nun ja, das „Gute“ an einem Schlafdefizit ist – so möchte man meinen -, dass man am nächsten Tag so hundemüde ist, dass es mit dem Einschlafen an diesem Abend garantiert klappt und man auch ein bisschen vom Schlaf davor aufholen kann. Ich habe das Ganze im Selbstversuch getestet und kann hiermit berichten: es funktioniert nicht… Ich meine, das mit dem hundemüde, das stimmt. Nach solchen Nächten wanke ich am nächsten Tag völlig zerstört ins Büro, ich bin unausstehlich, knurrig, kann mich nur schwer konzentrieren und trinke literweise Kaffee, in der Hoffnung, dass das Koffein wenigstens ein bissl was hilft (merke: von Kaffee wird man als geübte Kaffeetrinkerin nicht wach – ab einer gewissen Menge bekommt man lediglich Magenschmerzen davon…). Das sind dann die Tage, wo ich versuche, möglichst pünktlich zu gehen, ich gehe nachhause, versuche, den Arbeitstag sehr weit von mir weg zu schieben, mache nichts, was mich aufregen könnte und freue mich, dass ich immer müder und müder werde. Und wenn ich dann endlich nach einigem sehr herzhaften Gähnen beschließe, dass es jetzt Zeit für die Federn wird, dann beginnt das Drama von neuem…
Sowie der Kopf am Polster liegt, beginnen meine Gedanken wieder zu kreisen, mein Gehirn beschäftigt sich mit tausenden von Dingen und ich – liege schon wieder hellwach im Bett… Es ist zum aus-der-Haut-fahren! So sehr ich es sonst an mir schätze, dass ich ganz gut im Nachdenken bin, so sehr hasse ich diese Eigenschaft um 1:30 Uhr. Ich liege wach im Bett, versuche, Schäfchen zu zählen, was aber nichts hilft, weil meine Gedanken wieder abschweifen und ich mich mit jenen Dingen zu beschäftigen beginne, die ich sonst den ganzen Tag von mir weg geschoben habe.
Und es ist unglaublich, mit welchen Gedanken mein Hirn so spielt, wenn es sich doch nur auf eines – mich endlich ins Land der Träume zu befördern – konzentrieren sollte: entweder spukt mir der Bürotag durch den Kopf, oder das letzte Telefonat mit meiner Freundin, oder aber die Frage, ob ich mich beim letzten Kennen lernen wie ein kompletter Vollidiot benommen habe. Auch die to-do Liste vom kommenden Tag ist eine amüsante Beschäftigung, ich döse leicht weg, auf einmal fällt mir ein „darauf darf ich morgen auf keinen Fall vergessen“ und schon bin ich wieder hellwach.
Manchmal wird mein Schlaf allerdings von profaneren Dingen verhindert – zB, wenn der Kater meint, dass er um Mitternacht seine Spiel-, Schmuse- und Kuschelstunde haben möchte und im 30-Sekunden-Rhythmus Attacken auf meine Zehen startet. In dem Fall hilft nur eines: Tot stellen und hoffen, dass ihm bald die Lust auf sein Spiel vergeht, bloß nicht auf ihn reagieren, sonst hab ich schon verloren.
Ich habe auch schon alle möglichen Hausmittelchen ausprobiert – Fehlanzeige. Warme Milch mit Honig geht nicht wegen meiner Laktoseintoleranz. Alkohol – ja, man wird herrlich müde drauf, aber der Schlaf ist nicht tief und somit auch nicht erholsam. Und das Einschlafen selbst geht um keine Sekunde schneller. Auch die diversesten Schlaf-gut-Kapseln freuen nur einen: den Produzenten. Sport vor dem Schlafen gehen – keine Chance, danach bin ich nur noch mehr aufgekratzt.
Im Sinne meines Schlafes sollte ich wohl auch froh sein, dass ich Single bin, denn Untersuchungen haben ergeben, dass Männer besser schlafen, wenn eine Frau neben ihnen liegt, wohingegen Frauen schlechter schlafen, wenn ein Mann neben ihnen schläft. … andererseits würde Sex wiederum den Schlaf fördern… Ach, es ist einfach eine Krux.
Und wenn ich es doch mal geschafft habe, einzuschlafen (oder bin ich doch nur vor Erschöpfung bewusstlos geworden?), dann schickt mir sicher irgendjemand um 1:30 Uhr eine SMS, oder es beginnt mitten in der Nacht zu schütten und ich muss aufstehen und die Fenster schließen oder ein Vogel setzt sich bei Dämmerungsbeginn (im Sommer doch irgendwann so gegen vier Uhr nachts) auf mein Fensterbrett und beginnt lautstark zu zwitschern. Das ist wohl der Nachteil, wenn man am Fuße des Nussbergs mit einem herrlichen Ausblick ins Grüne wohnt. In dem Augenblick fällt mir dann immer ein, dass ich vor vielen, vielen Jahren eine Schwäche für das Spiel „Moorhuhn“ hatte…
Tja, in diesem Sinne bin ich immer noch auf der Suche nach der ultimativen Einschlaf-Strategie. Wenn jemand vielleicht einen guten Tipp hat…
drewshine - 7. Jun, 16:18
Wenn es einen Song gibt, den wohl jeder Mensch kennt, dann ist das von John Miles „Music“. Music was my first love, and it will be my last. Music of the future and music of the past. To live without my music would be impossible to do. In this world of troubles my music pulls me through. Ist es so, wie John Miles singt? Hilft uns die Musik über den Tag drüber? Macht sie unser Leben erst so richtig lebenswert?
Es gibt Menschen, die mit Begeisterung in die Oper gehen oder sich klassische Konzerte anhören, die vom Geigenspiel eines Violinisten so ergriffen sind, dass ihnen die Tränen in die Augen steigen. Ich muss gestehen – zu diesen Menschen, die nach drei Takten einen Komponisten erkennen können, gehöre ich nicht, ich bin im Bereich „Musik“ wesentlich simpler gestrickt. Als Wienerin sind mir natürlich die Walzer der Strauß-Dynastie sehr geläufig (dafür habe ich in meiner Jugend zu viele Bälle eröffnet, als dass dies spurlos an mir vorüber gegangen wäre), und auch der W. A. Mozart ist mir durchaus ein Begriff. Und wenn ich in der Eroicagasse im 19. Bezirk stehe, ist mir bewusst, dass „Eroica“ eine Symphonie von Beethoven ist. Ich gehe auch ab und zu in Opern oder in Konzerte, aber wenn’s mal nicht ist, dann ist es nicht. Mir geht’s nicht ab, wenn ich diese Art der Musik nicht habe.
Was mir hingegen wirklich fehlen würde, ist, wenn ich auf Rock und Pop verzichten müsste. Zuhause und im Büro läuft den ganzen Tag der Radio, von Parties, wo Musik gespielt und getanzt wird, komme ich grundsätzlich heiser nachhause, weil ich bei nahezu jedem Lied dreistimmig mitsingen muss (laut, falsch und mit Begeisterung). Die Leute sind immer wieder von meiner Textsicherheit beeindruckt (na ja, wenn ich schon keinen Ton halten kann, dann sollt ich wenigstens das mit dem Text hinbekommen), gerade, wenn die Songs aus meiner „wilden Jugend“ stammen, denn als Kind der 80er Jahre, das mit Udo Huber und der Hitparade am Sonntag – erinnert ihr euch noch an die Signation: Hit... wähl mit. 6-5-6-7-3-1? – aufgewachsen ist, bin ich besonders in dieser Zeit (und auch noch in den 90er Jahren) sehr sattelfest.
An einer Frage scheitere ich allerdings regelmäßig „nenne ein Lied, das dich zutiefst berührt“ - damit kann man mich für gehörige Zeit außer Gefecht setzen und mich beschäftigen, denn – es gibt so viele, die mich berühren, die etwas aussagen, womit ich mich identifizieren kann, wie soll ich mich da bloß für Eines entscheiden?
Wann berührt uns ein Lied? Nun, meistens, wenn wir eine persönliche Erfahrung damit verknüpfen können, wenn wir uns an ein Erlebnis aus unserer Vergangenheit erinnern können. Und manche diese Erinnerungen lösen positive Gefühle aus, und andere wiederum lassen uns den Angstschauer über den Rücken laufen.
Seit der Trennung von meinem Ex vor einigen Jahren, ist ein Song von „the Police“ ein rotes Tuch für mich: Every breath you take. Immer, wenn ich dieses Lied höre, ist mir der Nach-Trennungs-Terror von ihm in Erinnerung. Und auch, wenn er mir nie etwas getan hat, sobald dieser Song im Radio läuft, fühle ich mich unwohl. Und ich kann mit der Frau, um die es in dem Lied geht, mitfühlen – sie tut mir leid, und ich hoffe, dass sie sich aus ihrer Beziehung befreien konnte. Und ich verstehe – offen gesagt – nicht, warum dieses Lied so gerne als Liebeslied gespielt wird, denn ich finde, in diesem Lied geht es nur um die Kontrolle, die man über einen Menschen haben möchte, über die Macht, die man ausübt – ist das Liebe?
Von Herbert Grönemeyers „der Weg“ kann ich wohl am Ehesten behaupten, dass es mich berührt, versetzt es mich doch immer wieder an einen eisigen Tag im Februar zurück, wo ich am Ottakringer Friedhof gestanden habe und von einem lieben Arbeitskollegen, der leider viel zu früh gestorben ist, Abschied nehmen musste. Und ich ertappe mich mehr als drei Jahre später immer noch dabei, dass mir – sobald ich dieses Lied höre – Tränen über die Wangen kullern und ich an meinen verstorbenen Kollegen denke – dieses Lied ist für mich untrennbar mit ihm verknüpft.
Und es gibt auch zu jedem Mann in meinem Leben ein „ich hab mich gerade so verliebt“ und ein „ich will mir den Mistkerl wieder aus dem Kopf schlagen“-Lied. Zu meinem großen Glück sind die meist aus der „aktuellen Hitparade“, so dass es mir im nächsten Jahr nicht leid darum ist, dass ich dieses Lied nicht mehr hören will oder kann, weil es mit ihm untrennbar verbunden ist. Und so gesehen bin ich sehr froh, dass ich die – meiner Meinung nach – schönsten Liebeslieder noch nicht mit einem gewissen Menschen in Verbindung gebracht habe, die möchte ich mir für den Einen aufsparen, der hoffentlich noch kommen mag.
Was sind aber meiner Meinung nach die schönsten Liebeslieder? Ich kann sie nicht reihen, aber folgende Lieder treffen meiner Meinung nach das Thema „Liebe“ am besten: Billy Joel „Just the way you are“, Freddie Mercury „I was born to love you“ und „Das Beste“ von Silbermond. Bin ich damit eine Kitschnudel, die hoffnungslos in ihrer Kuschelrock-Phase hängen geblieben ist?
Ich kann alle beruhigen: normalerweise hab ich es lieber rockig, und ich glaube, von mir behaupten zu können, dass ich die Kuschelrock-Phase aus meiner Teeniezeit ohne bleibende Schäden überstanden habe. Bei den Gitarrensoli der Red Hot Chili Peppers zB läuft regelmäßig ein wohliger Schauer über meinen Rücken. Ich mag auch die flotteren Nummern von Robbie Williams sehr gerne (die langsamen Songs von ihm ertrage ich nur in homöopathischen Dosen) und bei „Die Ärzte“ bin ich überhaupt glücklich wie ein kleines Kind. Auch die zynischen Texte eines Falco zaubern mir oft ein seliges Lächeln in mein Gesicht. Aber selbst wenn ich es gerne leugnen möchte, Tatsache ist nun mal: ab und zu braucht ein Mädchen einfach was zum Schmachten…
drewshine - 5. Jun, 20:32
Das erste Date – immer neu, immer aufregend und man weiß nie, was alles geschehen wird. Es kribbelt schon Tage vorher in der Magengegend, frau spielt alle möglichen „was-wäre-wenn“-Szenarien im Kopf durch, und am D-Day blockiert man für mindestens 2 Stunden das Badezimmer, um sich „ausgehfein“ zu stylen. Und mit etwas Glück verbringt man einen netten Abend in anregender Gesellschaft – selbst, wenn es nicht funkt, kann man sich ja doch gut unterhalten.
Aber was, wenn der Abend eine mittlere Katastrophe wird? Wenn man in einem Lokal festsitzt und keine plausible Fluchtmöglichkeit hat? Und dummerweise keinen Escape-Call bei der besten Freundin geordert hat? Tja, dann bleibt wohl nur: die Geschichte mit viel Humor nehmen und hinterher darüber lachen. In diesem Sinne präsentiere ich hier meine drei furchtbarsten Dates.
Platz 3: Ist es ein Wink des Schicksals, wenn man ein Date vereinbart und sich dann verpaßt? Wenn dem so ist, dann bin ich auf beiden Ohren taub, was die Kommunikation mit dem Universum betrifft - Handyakku überraschend ausgegangen, Handynummer nirgends notiert, und Stefan wollte natürlich auch keinen Tisch im Lokal reservieren, weil "im Tricafé kriegt man immer einen Platz". Ja, stimmt, haben wir auch, sogar zwei, nur dummerweise getrennt von einander. Eigentlich sollte diese Anzahl an Zeichen ausreichen, aber nein, ich weiß es wie immer besser, und organisiere sogar den zweiten Anlauf . Und siehe da, es klappt alles und wir schaffen es, einander nicht zu verfehlen. Und ich geb' mir wirklich Mühe und streng' mich an, dass ich nett bin, stelle viele Fragen und lache auch an den richtigen Stellen.
... aber es ist in Wahrheit ziemlich anstrengend, denn Stefan schaut beim Reden ziemlich konsequent an mir vorbei (soviel zum beliebten Spiel "Augenkontakt halten"), wetzt auf seinem Sessel hin- und her, die Tischmanieren lassen ziemlich zu wünschen übrig und nach einer Stunde beginnt er, mit der Hintergrundmusik mitzusingen und mitzushaken. Das ist der Zeitpunkt, wo ich von meinem wahnsinnig aufregenden, anstrengenden und vor allem zeitintensiven Job zu erzählen beginne, und demonstrativ gähne, weil ich ja von meinem tollen Job sooooooo wahnsinnig müde bin. Nach den längsten zwei Stunden meines Lebens darf ich endlich zahlen und bin irre froh, dass von ihm kein "wann sehen wir uns wieder?" kommt...
Das zweitschlimmste Date war aus meiner Sicht eigentlich gar kein Date. Ich bin mit einem Bekannten verabredet, von dem ich felsenfest überzeugt bin, dass er schwul ist. Gut, das Lokal, das er vorschlägt, zählt nicht gerade zu meinen Favourites, aber es liegt günstig und ich kann dann bequem mit der Bim heimfahren. Im Lokal angekommen, beginnt Günther mich vollzuquatschen, vom Ärger über seine Diss angefangen, über seinen Frust, wie wenig er doch verdient bis hin zu seinem Unverständnis über die Zuwanderungspolitik unserer Politiker. Ich sitze da, lächle stur vor mich hin und frage mich „Günther war doch immer so liberal und open-minded – wo ist ihm das verloren gegangen? Und warum muss ich mir diesen Mist eigentlich anhören?“. Irgendwann bemerke ich, dass Günthers Blick immer wieder über mein Dekollete wandert – what the f…, ich dachte doch, der wäre schwul! Ok, geordneter Rückzug… ein demonstratives Gähnen „du Günther, ich bin schon irre müde, macht’s dir was aus, wenn wir zahlen?“. Nein, gar kein Problem. Ich komme der Frage des Kellners zuvor, sage „getrennt bitte“ und begleiche meinen Anteil der Rechnung. Günther zückt für seinen Teil der Rechnung (doch stolze 12 EUR) die Visa. Der Kellner schaut ihn an und sagt „Tut mir leid, aber wir akzeptieren keine Kreditkarten“. Auch kein Problem – Günther zückt seine Bankomatkarte. Der Kellner „… wir haben auch keine Bankomatkasse“. Daraufhin schaut mich Günther Hilfe suchend an und meint „Julia, könntest du bitte…“.
… and the Oscar goes to… Über Websingles maile ich mit jemandem, der in mein Beuteschema passen könnte: ein Jahr älter, sehr eloquent, und der Fotoausschnitt erinnert ein bissl an Christian Slater. Klingt ja fast zu gut, um wahr zu sein – andererseits: warum soll ein Mädchen nicht auch einfach mal Glück haben… Und so stimme ich natürlich gerne zu, als er mich um ein Treffen bittet. Leider bin ich am gleichen Abend mit Caro beim Metro zum Einkaufen für eine Party verabredet, aber die Beste aller Freundinnen stellt mich für ein Date natürlich unverzüglich „dienstfrei“.
Naja, als mir mein Date entgegenkommt, strecke ich mal vorsichtshalber die Hand aus, denn allein beim Gedanken an ein Wangenbussi schüttelt’s mich. Wenn das Foto in seinem Profil aktuell ist, fress’ ich einen Besen… Gut, beginnen wir mit dem Small-Talk. Er brüstet sich, was er nicht alles studiert hat, und was für coole Jobs er nicht schon hatte, und wie schön nicht seine Exfreundinnen waren. Na leiwand, ich habe also ein Doppeldate mit ihm und seinem Ego… Irgendwann bekomme ich die Chance, etwas über mich und meinen Job zu erzählen. „Und wie viel verdienst du da so?“ – genau die Frage, die ich beim ersten Date nicht hören möchte. „Pays the rent and the shoes“ lächle ich kryptisch. Mein Begleiter entschuldigt sich kurz und verschwindet auf die Toilette. Ich nutze die Zeit, um all die Vorstellungen, die ich vom perfekten ersten Date hatte, zu begraben. Er kommt zurück und ich versuche, dem Gespräch etwas mehr Humor zu verpassen „Weißt du, eigentlich müsste ich jetzt mit meiner Freundin beim Metro einkaufen, davor hast du mich quasi gerettet“. Er strahlt mich an und meint „ja, beim Metro einkaufen ist echt nicht sexy“. Ich bemühe mich darum, dass mir mein Lächeln nicht entgleist und denke mir „mit dir hier sitzen aber ehrlich gesagt auch nicht…“. Mein Begleiter entschuldigt sich wieder und entschwindet abermals Richtung WC. Ich bin irritiert – der hat ja eine Blase wie ein Wellensittich, wenn er in nicht mal einer Stunde zweimal muss… Ich spiele mit meinem Pashmina, den ich zum Glück nicht abgelegt habe. Er kommt zurück und ich hantle mich noch einmal durch eine anstrengende viertel Stunde, bevor er wieder Richtung Toilette verschwindet. Als er fünf Minuten später strahlend wieder zurückkommt, dämmert mir langsam, was er da eigentlich am Klo treibt… Ekel steigt in mir hoch, ich sage, dass ich müde bin und zahlen will. Ich überwinde mich, um ihm zum Abschied die Hand zu schütteln und mache mich schleunigst aus dem Staub. Und bin sehr froh darüber, dass ich keine mails mehr von ihm bekomme…
Die Dates, die ich nach diesen drei Katastrophen hatte, waren zum Glück alle sehr nett, was mich hoffen lässt, dass ich nach dem Motto „aller guten Dinge sind drei“ den schrecklichen Teil abgearbeitet habe. Und bin zuversichtlich, dass das nächste Date toll wird... Das Profil bei Websingles hab ich aber dennoch vorsichtshalber deaktiviert.
drewshine - 2. Jun, 13:25
Sind all die absurden Dinge, die frau jeden Tag so passieren, wirklich nur Zufall? Oder ist es vielmehr so, dass das Universum einen kosmopolitischen Masterplan für jeden Einzelnen von uns in der Schublade liegen hat? Manchmal passieren nämlich Dinge, wo ich mich fragen muss, ob jemand über uns die Fäden zieht – es muss so sein, denn ansonsten wäre es um diese Pointen wahrlich schade. Es wären quasi Perlen vor die Säue geworfen, wenn da nicht irgendjemand wäre, der sich über diese Eskapaden königlich amüsiert. Stellt sich lediglich eine Frage: meint es das Universum gut mit uns, oder hat es schlichtweg einen höllischen Humor?
Meine Freundin Lisa ist zum Beispiel eine Ballettratte: fünfmal die Woche Training unter allerhöchstem Körpereinsatz, sodass kein Auge trocken bleibt. Ich gebe zu, ich bewundere sie für ihre Hartnäckigkeit und ihre Trainingsdisziplin. Eines Tages gesteht sie mir, dass es wohl die blauen Augen ihres Tanzlehrers sind, die sie da zu Höchstleistungen treiben. Aha, also daher weht der Wind… Und wie es halt so spielt, wenn man heimlich verknallt ist und nicht weiß, woran man ist, sind Lisas mails mal himmelhoch jauchzend und dann wieder zu Tode betrübt. Eines schönen Tages siegt in ihr die Vernunft, und sie verringert die Stunden bei ihrem Tanzlehrer und weicht in andere Stunden aus. Um hinterher festzustellen: er vertritt nun verstärkt die Lehrer in jenen Stunden, in die sie ausgewichen ist.
„Es ist fast so, als wolle mich das Universum in seine Arme treiben“ stöhnt sie eines Tages. Was also tun? Die Tanzschule gänzlich wechseln, obwohl sie von ihrem Trainer noch wahnsinnig viel lernen könnte, weil dieser seine begabte Schülerin natürlich tatkräftig fördert? Weiterhin in seine Stunden gehen, auch wenn das Herz hinterher in Fetzen hängt? Oder sich einen Ruck geben und ihn ansprechen und ihn auf einen Kaffee einladen? Es ist klar, dass das Universum mit dieser Aktion etwas bezweckt – die Frage ist nur: was? Wie findet man heraus, was uns vorher bestimmt ist? Und gibt es irgendwo die Möglichkeit, dass man in diesen Masterplan einen kleinen Blick werfen kann und gegebenenfalls Einspruch erheben, wenn einem die Regieanweisungen nicht gefallen?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass all jenes, was so „rein zufällig“ geschieht, in Wahrheit einen tieferen Sinn hat. Und dass uns dieser Zufall – nachträglich betrachtet – einen wertvollen Hinweis geben wollte, auch wenn der Hinweis vielleicht nicht das war, was wir in diesem Augenblick gerade hören wollten.
Als mir mein One-night-stand nach einem Konzert letztes Jahr in der U-Bahn über den Weg gelaufen ist – er in weiblicher Begleitung – habe ich gegrübelt, was mir der Zufall damit sagen wollte. Die Frau an seiner Seite hat definitiv nicht nach Date ausgesehen, das hat man an der Körpersprache der beiden gemerkt, und er hatte mir ja auch erzählt, dass er eine Schwester hat. Es hat eine Weile gedauert, bis ich die Botschaft des Universums an mich kapiert hatte: es ist völlig egal, wer diese Frau an seiner Seite war. Das einzig Wesentliche war, dass es nicht ich – Julia – war, die da mit ihm zum Konzert gegangen ist. Und dass es für mich im Masterplan nicht vorgesehen ist, dass ich mir weiterhin Hoffnungen bei diesem Mann mache. Danke für die Info, liebes Universum, und – wenn ich bescheiden eine Bitte an dich richten darf: geht’s beim nächsten Mal vielleicht etwas weniger mit der Holzhammermethode?
Vielleicht ist es ja aber auch so, dass im Universum nicht nur eine Macht vertreten ist, die da unser Schicksal würfelt, sondern dass wir mehreren zur Unterhaltung dienen. Und vielleicht haben einige mit uns Menschen weniger Geduld, andere genießen es, wenn wir durchs Leben stolpern und uns immer wieder hochrappeln müssen, und wieder andere halten schützend ihre Hand über uns. Ja, aber wie erkennt man, wer da nun gerade an den Fäden zieht und uns wie die Puppen tanzen lässt?
Mag sein, dass ich naiv bin, wenn ich mir sage „ich bin zuversichtlich, dass es das Universum auch mal gut mit mir meint“. Aber ich brauche diesen Gedanken, sonst bin ich mir sicher, dass ein Treffen, das mir auch durch Zufall in den Schoß gefallen ist, mein nächstes Waterloo wird.
Eigentlich war ich ja mit Marlene verabredet – wir hatten Karten für „La cage aux folles“ in der Volksoper. Einen Tag vor dem Stück ruft sie mich völlig zerknirscht an: ihre Mutter kommt gemeinsam mit einer Freundin nach Wien, und die Beiden würden sich so gerne das Stück ausschauen, ob’s mir wohl was ausmacht, wenn sie die Karten ihnen gibt. Naja, ich hätte das Stück schon gerne gesehen, aber ich werde noch öfters die Gelegenheit bekommen, den Karlheinz Hackl in Frauenkleidern zu sehen. Also habe ich natürlich „nein, es macht mir nichts aus“ gesagt und hab noch allen viel Vergnügen beim Stück gewunschen. So bin ich an einem Freitagabend alleine zuhause gesessen und habe einige Dinge getan, die ich sonst nicht gemacht hätte. Und wer weiß, wofür’s gut war, denn dadurch ist mir im Internet ein ziemlich interessanter Mann über den Weg gelaufen. Und nächsten Sonntag werden wir einander sehen.
Vielleicht lächelt ja das Universum in diesem einen Fall und vertritt die Ansicht „in Julia’s Masterplan ist festgelegt, dass sie diesen Menschen kennen lernen muss“. Ich muss gestehen, dieser Gedanke nimmt mir ein wenig die Nervosität, denn wenn es vorherbestimmt ist, dass wir einander kennen lernen, dann wird es ein schöner Nachmittag werden. Und wenn nicht? Wenn das Universum doch wieder mal subtil boshaft war? Na, dann kann ich ihm ja noch immer die Zunge zeigen…
drewshine - 29. Mai, 10:26
Manchmal, wenn wahnsinnig viel zu tun ist, kann es vorkommen, dass ich nicht mehr 100%ig weiß, welcher Tag heute ist. Da gibt es dann zum Glück einige rasche Orientierungshilfen, und schon weiß man wieder, „wann“ man sich gerade befindet. Für Wochentage kann man sich ja am Fernsehprogramm orientieren – „heute ist auf Pro 7 Grey’s Anatomy, also muss Dienstag sein“, und auch, wenn einem mal der „große Überblick“ verloren geht, gibt es die eine oder andere Hilfe. Sobald die Punschstandl’n und die Weihnachtsbeleuchtung das Stadtbild dominieren, ist es zwischen Ende Oktober und Weihnachten. Ab Mitte Februar beginnt die Osterzeit, wo sich die Schokohasen in den Geschäften wie die Kaninchen vermehren. Es gibt jedoch einen Monat, den ich mit einem raschen Blick in die aktuellen Frauenzeitschriften identifizieren kann – den Mai…
Eigentlich ist der Mai ein toller Monat. Es wird wärmer, alles grünt und blüht, frau kann wieder Peep-toes tragen, ohne sich eine Blasenentzündung zu holen, man kann im Schanigarten sitzen und mit etwas Glück (so wie heuer) kann man auch ins Freibad gehen und ordentlich Farbe tanken. Es gibt auch immer einige Feiertage, sodass man nicht jeden Tag ins Office pilgern muss, sondern den Monat – eigentlich – so richtig genießen kann. Und doch wird mir jedes Jahr die Freude am Mai gründlich verdorben…
Irgendjemand sehr Gewiefter hat mal beschlossen, dass der Wonnemonat der ideale Hochzeitsmonat ist. Und hat das dann genialst vermarktet – das muss man neidlos anerkennen. Auch wenn eine Hochzeit im Juni oder August vielleicht weniger witterungsanfällig ist, es ist immer noch hipp, im Mai vor den Standesbeamten oder den Pfarrer zu treten. Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich freue mich immer, wenn ein Paar beschließt, den Bund fürs Leben zu schließen. Und ich drücke allen Wagemutigen beide Daumen, dass sie nicht ein Opfer der aktuellen Scheidungsquote werden. Trotzdem nervt mich dieses ewige Brautkleid-hin-Schleier-her…
Ende April macht zumeist die „Woman“ den Anfang mit einem „Hochzeits-Spezial“. Auf vielen, vielen Hochglanzseiten werden alle möglichen und unmöglichen Brautkleider vorgeführt. Die „InStyle“ und die „Vogue“ ziehen mit, und auch meine geliebte „Cosmopolitan“, die ich ansonsten für ihren Zynismus so wahnsinnig schätze, bringt im Maiheft regelmäßig ein „ja, ich will“-Special.
Die Frauenzeitschriften treten alles breit, was nur irgendwie geht: vom perfekten Antrag, über den perfekten Verlobungsring (wie ist das, muss man als Frau „nein“ sagen, wenn sich der Mann nicht mindestens auf die Knie wirft und der Ring so überhaupt nicht zu einem passt?), die perfekten „Hilfe, wie bringe ich unsere Eltern dazu, sich nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen“-Ratschläge, do’s und don’ts für Brautpaar ebenso wie für Gäste, was ziehe ich als Hochzeitsgast an (Tipp für Frauen: nichts Weißes und auf keinen Fall hübscher als die Braut), was schenke ich dem Brautpaar, was darf ich auf keinen Fall schenken, wenn Geld geschenkt wird, wie viel schenkt man (in etwa das, was man selbst auf der Hochzeit konsumieren wird) – keine Frage bleibt in den Maiausgaben der Frauenzeitschriften unbeantwortet.
Und als Singlefrau ist der Mai dann regelmäßig jener Monat, wo man kurz melancholisch wird – auch, wenn man gar nicht vor hat, selbst mal vor den Altar zu treten. Vor zwei Wochen sehe ich zufällig, dass sich ein ehemaliger Schulkollege von mir im Xing angemeldet hat. Also schreibe ich ihn kurz an, um ihn zu meinen Kontakten zu nehmen. Zurück kommt „Hallo Juli, ja, ich bin’s – was, immer noch dein Mädchenname *gg*“. Ich gebe zu, ich habe kurz überlegt, ob ich zurück schreiben soll „ja, weißt du, mein Mann war so emanzipiert und hat meinen Namen angenommen“, hab den Gedanken dann aber verworfen. Wenn man den Gerüchten trauen mag, die man so hört, dann ist er auch nicht grad am allerglücklichsten verheiratet und auf jemanden, der ohnehin schon am Boden liegt, tritt man bekanntlich nicht hin – ist ja so wahnsinnig schlecht für das eigene Karma. Also knurre ich den Monitor an und antworte „nein, immer noch unverheiratet und gar nicht mal so unglücklich darüber. Aber ich freue mich, dass du so happy bist. Busserl, Julia“.
Mittlerweilen hat mich aber die jahrelange Erfahrung gelehrt, dass das Phänomen „im Mai wird nur über Hochzeiten gesprochen“, ab der Mitte des Monats langsam, aber sicher wieder abklingt, und alle Zeitschriftenverlage wieder von der Romantikwolke runterklettern. Wobei ich allerdings – zugegeben – eines nicht verstehe: wieso laufen alle Verlagshäuser wie die Lemminge dem Mai als Hochzeitsmonat hinterher? Wäre es nicht sinnvoller, ein Hochzeits-Special zwischen November und Februar zu bringen, also zu jener Zeit, wo die Braut üblicherweise ihr Kleid auswählt, wenn sie im Mai heiraten möchte? Würde man mit dieser Strategie nicht eher aus der großen Masse bunter Zeitschriften hervorstechen? Oder steckt vielleicht sogar eine latente Boshaftigkeit der Verlagshäuser dahinter, dass man den Bräuten, die schon vor Wochen ihr Kleid geordert haben, Anfang Mai noch rasch einige andere Kleider unter die Nase reibt, und sie sich vielleicht denkt „war ich vorschnell? Habe ich mir das falsche Kleid ausgesucht? Hätte ich noch einige Wochen warten müssen?“ – als ob eine Braut vor der Hochzeit nicht ohnehin schon nervös genug wäre…
Aber dankenswerterweise bin ich ja ohnehin nicht in der Situation, dass ich mir den Kopf über ein Kleid zerbrechen müsste. Und wie schon zuvor erwähnt – ab Mitte Mai beginnen traditionell ohnehin alle wieder normal zu werden…
Als ich heute Morgen über meinem Frühstückssemmerl in die Freizeit-Beilage des Samstagskuriers schaue, lacht mich wieder mal ein Hochzeits-Special an – und das am 26. Mai… Bin ich vielleicht froh, dass nächste Woche schon Juni ist…
drewshine - 26. Mai, 19:50
Sommer wird’s in Wien – in den Straßenschluchten staut sich schon im Mai die Hitze, auf der Donauinsel und am Donaukanal braten die Sonnenanbeter und die Schanigärten schießen wie die Eierschwammerl aus der Erde. Und auch die Menschen verändern sich – im Büro trägt man Flip-Flops, die Röcke werden zur Freude der Männer kürzer. Außerdem werden die Tage länger, man trifft sich mit Freunden nach der Arbeit und genießt die lauen Frühsommerabende. Einfach alles ist perfekt…
Alles ist perfekt? Nun ja, mit den steigenden Temperaturen fällt mir wieder ein, was den Sommer in Wien so wahnsinnig unerträglich macht. Es stimmt schon, dass der menschliche Körper grundsätzlich etwas sehr schönes ist, aber es gibt doch einige Dinge, die man seinen lieben Mitmenschen – zumindest meiner Meinung nach - doch besser ersparen sollte…
Dienstagmorgen, 8:20 Uhr. Eigentlich ist es noch viel zu früh, um irgendetwas Weltbewegendes zu erleben. Ich wanke noch im Halbschlaf durch den Bahnhof Heiligenstadt, immerhin habe ich ja erst einen Kaffee intus, und vor dem zweiten Kaffee bin ich grundsätzlich noch kein Mensch. Und irgendwie bin ich heute auch zu müde, um mich vom iPod mit Musik berieseln zu lassen, in aller Herrgottsfrüh hat es schon mehr als 20 Grad und es ist schwül, das kann ja ein heiterer Tag werden. Ich hänge also noch meinen süßen Morgengedanken und dem Traum von letzter Nacht nach, als ich ihn sehe: der erste blanke Bierbauch der Saison – und das vor dem zweiten Kaffee… Ein Anblick, den ich nicht mal nach 3 Cocktails ertrage, geschweige denn, bevor ich auch nur ansatzweise wach bin. Ich überlege noch, ob das vielleicht noch die Reste eines ausgewachsenen Alptraumes sein können, aber der weiße Bierbauch wogt mir immer noch entgegen und schwabbelt lustig von links nach rechts und wieder zurück. Man kann seine Anwesenheit weder leugnen noch ignorieren. Wegschauen? Unmöglich… Ich ertappe mich bei zwei Gedanken: wie kann ein Mensch so einen weißen Bauch haben? Und wo kriegt man dieses Selbstbewusstsein her, ihn schon morgens so zur Schau zu stellen? Mit diesem Bauch würde ich mich wahrscheinlich in eine Burka hüllen… Aber nein, Mr. Bierbauch findet offensichtlich, dass sein sicher hart erarbeiteter Körper niemanden vorbehalten bleiben darf. Der Anblick ist zu viel für schwache Nerven (vor allem vor dem zweiten Kaffee!!! Das muss unter das Folterverbot der Genfer Konvention fallen…) – und außerdem hat sich dieses Bild regelrecht auf meiner Netzhaut eingebrannt. Kaum schließe ich mal kurz die Augen – oh Schreck, da ist er wieder…
Aber nicht nur Bierbäuche können einem die Laune am Morgen verderben. So, wie bei den Frauen die Röcke kürzer werden, so werden es auch die Hosenbeine der Männer. Und vor mir staksen lustig einige Herren mit allen möglichen Varianten von kurzen Hosen herum. Natürlich in Sandalen. Mit weißen Socken dazu, die klarerweise – sobald Mann das Haus verlassen hat – kontinuierlich einen leisen Grauschleier annehmen und sich bis zum Bahnhof Heiligenstadt schon den Status „asphaltgrau“ erarbeitet haben. Bis jetzt habe ich geglaubt, dass Socken und Sandalen ein Modefehler sind, der üblicherweise Männern im etwas gesetzteren Alter unterläuft – ein Irrtum, wie sich herausstellt…
Endlich sitze ich in der U-Bahn, mir schräg vis-a-vis eine junge Frau, und mir fällt auf, dass sie wunderhübsche Sandalen trägt. Allerdings mit unpedikürten Füßen, wo noch der Lack der vergangenen Saison mit der Hornhaut des letzten Winters streitet, wer von Beiden den Anblick der tollen Schuhe ruiniert hat. Eine rassige Dunkelhaarige mit knappen Minirock und dicht behaarten, schlanken Beinen steht neben mir und ich frage mich, ob Männer auch diesen Anblick entzückend finden. Hüfthosen und bauchfreie Tops verdecken nur halbherzig üppige Schwimmreifen, und langsam, aber sicher drängt sich die Frage auf, ob in Wien alle Spiegel ausgegangen sind, in denen man kurz einen Blick wirft, bevor man das Haus verlässt.
Gut, ich habe auch keine Figur wie Kate Moss. Aber selbst ich schaffe es, mich so zu kleiden, dass mich bei 30 Krügerl im Schatten nicht der Hitzschlag trifft und meine Mitmenschen nicht schreiend vor mir flüchten. Und wenn ich einen Rock trage – und die trage ich gerne im Sommer – dann achte ich darauf, dass meine Beine rasiert sind. Genauso, wie ich bei zehenfreien Sandalen darauf schaue, dass meine Füße einen manierlichen Anblick bieten.
Nach einem anstrengenden Arbeitstag und einer Affenhitze geht es abends endlich wieder Richtung nachhause. Wieder steige ich in die U4, wieder fällt mir ein, warum die Öffis im Sommer so unerträglich sind. Kaum bin ich in der U-Bahn, steigt mir der liebliche Geruch ungewaschener Körper in die Nase. Ja, liebe Leute, ich weiß schon, dass frischer Schweiß nicht riecht, das setzt aber voraus, dass man sich morgens duscht, bevor man sich anzieht und nicht, dass die letzte Katzenwäsche vergangenen Freitag war. Besonders unerträglich ist, wenn einige versuchen, den Körpergeruch mit Parfum zu überdecken, hassenswert, wenn das ganze mit zuckerlsüßem Parfum versucht wird. Naja, ein Gutes hat das Ganze: hungrig bin ich nun nicht mehr, das Abendessen kann ich getrost ausfallen lassen.
Zuhause frage ich mich, ob ich oberflächlich bin, weil ich meine Mitmenschen ob ihres Äußeren so verurteile. Schließlich kann man ja über Geschmack bekanntlich streiten, und vielleicht finden einige der Zeitgenossen ihren Anblick ja attraktiv. Ich beschließe, dass es offensichtlich sinnvoll ist, die Sonnenbrille auch in der U-Bahn aufzulassen (dann sieht man einiges nicht) – das werde ich ab morgen auch tun. Und gegen den Gestank hilft angeblich, wenn man flach durch den Mund atmet und an irgendwas Schönes dabei denkt…
drewshine - 22. Mai, 19:31
Es ist doch so – wir alle sehnen uns im tiefsten Inneren nach Liebe, nach dem einen Mr. Right, der auf seinem weißen Ross herangaloppiert und uns einsame Maid aus dem Singledasein errettet. Die Gretchenfrage ist allerdings: wo treibt man Mr. Right auf? Und vor allem: wie stellt man fest, dass es Mr. Right ist? Vielleicht bin ich zynisch, wenn ich sage, dass ich nicht an Liebe auf den ersten Blick glaube (Sympathie und Zuneigung ja, aber Liebe…), ich mag es lieber, wenn ich den Mann ein bisschen kenne und weiß, was er mag und was nicht, und ob seine Vorstellungen mit meinen kompatibel sind. Um das herauszufinden, gibt es wohl nur eine Möglichkeit: daten…
Diese Woche hat Robbie Williams mal wieder aufhorchen lassen, indem er über die Hollywood Dating Rules gewettert hat, und dass jede Frau, die sich an diese Regeln hält, bei ihm kein Leiberl reißt. Ja, Amerika hat anscheinend für alles Regeln, und wenn man schon in die Bedienungsanleitung von Mikrowellenherden hineinschreibt, dass diese Geräte untauglich sind, um Kleintiere drin zu trocknen, dann mag es für den Amerikaner durchaus Sinn machen, dass auch der zwischenmenschliche Bereich streng normiert ist – man hat quasi eine Checklist, die man abarbeiten kann und man weiß stets, woran man ist. Klingt ja irgendwie wahnsinnig praktisch. Ich frage mich, ob diese Dating-Regeln in einigen Bundesstaaten auch schon gesetzlich verankert sind, sodass frau dann einklagen kann „Euer Ehren, dieser Mistkerl hat sich nicht an Dating Regel Nummer 3 gehalten“ – „Ein schwerwiegendes Verbrechen, ich verhänge 2 Jahre Einzelhaft“.
Dating – es wurde von Hollywood in Filmen wie „Hitch – der Date-Doktor“ und in Serien wie „Sex and the City“ und „Friends“ in alle Details zerlegt. Und da ja Film und Fernsehen bekanntlich bilden, fragt man sich, wie man wohl an all diese Erkenntnisse gelangen kann, die da von Mann und Frau so selbstverständlich vorausgesetzt und umgesetzt werden.
Eric Hegmann hat in seinem Buch „Dating Regeln - So finden und fesseln Sie die große Liebe“ folgende Regeln für Damen und für Herren beschrieben:
Für Frauen:
• Lassen Sie den Mann den ersten Schritt machen.
• Rufen Sie ihn nicht an, lassen Sie sich anrufen. Sie dürfen aber zurückrufen.
• Beenden immer Sie ein Date oder ein Telefonat zuerst.
• Gehen Sie keine spontane Verabredungen ein.
• Das erste und zweite Date kann unter der Woche, das dritte sollte an einem Samstag sein.
• Seien Sie für ihn nicht häufiger als zwei, maximal dreimal die Woche verfügbar.
• Seien Sie zurückhaltend, bevor Sie sich ihm anvertrauen.
• Sagen Sie nie zuerst "Ich liebe Dich".
• Kein Sex vor dem dritten Date!
• Bis zur Verlobung sollen Sie auch andere Männer daten.
• Ziehen Sie nicht mit ihm zusammen, bevor Sie verlobt sind - wenn überhaupt.
Für Männer:
• Seien Sie kein Trottel.
• "Nein" bedeutet "Nein"!
• Versprechen Sie nicht, sie anzurufen, wenn Sie es nicht vorhaben.
• Der Sinn eines ersten Dates ist, ein zweites Date zu verabreden.
• Sprechen Sie mit ihr.
• Beenden immer Sie ein Date oder ein Telefonat zuerst.
• Üben Sie nie und in keiner Art Druck aus.
• Sagen Sie nie zuerst "Ich liebe Dich".
• Sie meint es ernst, wenn sie Sie ihren Eltern vorstellt.
• Respektieren Sie ihre besten Freundinnen.
• Vernachlässigen Sie nicht Ihre Freunde.
Zusätzlich werden folgende Regeln als „allgemeingültig“ vorausgesetzt:
• Wer beim Telefonnummern-Tausch nur die Nummer des Anderen annimmt, aber die eigene nicht herausgibt, wird sich niemals melden.
• Beim ersten Date zahlt jeder für sich. Der Mann darf höchstens den ersten Drink ausgeben, damit die Frau nicht unter Druck gesetzt wird (impliziert die Regel: Wenn der Mann das Essen zahlt, erwartet er Sex).
• Nach dem ersten Treffen wird mindestens ein ganzer Tag gewartet, bevor man sich wieder meldet, damit man nicht zu verzweifelt wirkt.
• Er begleitet sie nach dem Date nach Hause. Aber die Einladung in die Wohnung spricht sie frühestens bei der dritten Verabredung aus.
Beim Durchlesen war ich mir nicht sicher, ob ich darüber lachen oder lieber den Kopf schütteln soll. Und ich frage mich, ob es wohl an meiner Nicht-Bereitschaft, mich an solche Regeln zu halten, liegt, dass ich noch immer als Single durch die Welt streife.
Macht es Sinn, solche Regeln anzuwenden? Nun, wenn man sich den Zauber des einander kennen lernen nehmen lassen möchte, dann sind diese Regeln meiner Meinung nach durchaus zu befürworten. Ich glaube aber, dass einige Regeln unnötig sind, wenn man im Umgang mit seinen Mitmenschen höflich und ehrlich ist. Ich halte nichts von Spielchen spielen, ich bin eher offen und direkt (mag sein, dass das manchen Menschen nicht so liegt). Und ich würde nie ein „ich ruf dich an“ als Code für „leb’ wohl“ verwenden, einfach, weil ich mir denke „was du nicht willst, das man dir tu’, das füg’ auch keinem andren zu“. Und wenn ein Mann mir sagt „ich ruf’ dich an“ und das Date vorher war sehr nett und ich hab gesehen, dass auch er sich gut unterhalten hat, dann erwarte ich diesen Anruf auch. Und ich bin dann verletzt, wenn ich nach zwei Wochen draufkomme, dass er nur nicht sagen wollte „war nett, aber ich möchte dich doch nicht wieder sehen“. Und quasi als Insidertipp, liebe Männer: jede Frau wird dahin schmelzen, wenn sie nach dem Date ein SMS mit den Worten „ich danke dir für diesen zauberhaften Abend – bis bald!“ bekommt (Hinweis: das „bis bald“ ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig).
Vielleicht gehört auch einfach die Bereitschaft dazu, dass man beim ersten Date ein Bisschen von sich selbst preis gibt und den Gegenüber einen Blick hinter die Fassade werfen lässt. Denn für mein Date bin ich eine Unbekannte, er weiß ja noch nicht, wie hinreißend und umwerfend ich bin – und ich sollte ihm nicht die Möglichkeit nehmen, das herauszufinden. Bleibt nur zu hoffen, dass mein nächstes Date soviel Experimentierfreude mitbringt…
drewshine - 17. Mai, 10:01
Die Männerwelt unterstellt uns Frauen ja sehr gerne, wir seien manipulierend, berechnend, auf unseren eigenen Vorteil bedacht – schlichtweg, dass in jeder Frau grundsätzlich eine Hyäne steckt, die den Mann bei jeder Gelegenheit über den Tisch ziehen möchte. Ja, liebe Männer, es stimmt, solche Frauen gibt es. Aber wir sind nicht alle so. Es gibt ja auch schließlich mehr als genug Männer, die ihre Frauen auf welche Art auch immer linken, und wir unterstellen auch nicht, dass alle Männer Schweine sind.
In jedem Menschen steckt irgendwo ein kleiner Egoist, der natürlich darauf bedacht ist, seinen persönlichen Nutzen zu maximieren – daran finde ich auch nichts Verwerfliches, solange man dabei nicht über Leichen geht. Und im Laufe des Lebens erlernt man natürlich die eine oder andere Strategie, mit der man leichter zum gewünschten Erfolg kommt.
Ich halte nichts davon, wenn frau im Bedarfsfall kräftig auf die Tränendrüse drückt, aber man kann sagen, dass ich ab und zu ein kleines Bisschen schauspielere… Nein, nicht das, was jetzt alle denken (hallo Mädels, schon mal dran gedacht, dass das ziemlich kontraproduktiv ist – wie soll denn der arme Kerl je lernen, dass das, was er grad macht, nicht sonderlich Ziel führend ist, wenn er kein entsprechendes Feedback bekommt. Vielleicht wäre er ja willens, etwas Neues auszuprobieren…). Aber manchmal hilft es, wenn man einen kleinen, dramatischen Auftritt hinlegt – und ja, es macht auch einen Riesenspaß…
2001 – das Jahr, in dem die Neckholder-Tops in waren. Super für Mädels, die sonst gerne zum Wonderbra gegriffen haben, um der Natur etwas nachzuhelfen. Blöd für Frauen wie mich, die sich schon beim normalen BH bei Palmers fragen, warum zum Henker die Dinger bei 85 C noch immer gepaddet sind – als ob da nicht schon genug da wäre, da muss man nicht noch mehr herzaubern… Aber wie alle Modelemminge bin auch ich brav der Masse nachgelaufen und habe natürlich auch Neckholders getragen – und hoffentlich habe ich den Männern damals eine gehörige Freude bereitet.
Zu jener Zeit habe ich auch ein uraltes Auto gefahren, einen Opel Ascona, Baujahr 1984, keine Klimaanlage, keine Servolenkung (oh ja, seitdem kann ich einparken) und ein 4-Gang-Getriebe. Geschluckt hat mein Süßer damals so 10 l Super-plus mit Bleiadditiv auf 100 km, ich konnte ihn also ruhigen Gewissens „meine rollende Spardose“ nennen. Aber immerhin, gefahren ist der Kübel. Und ich habe in dieser Zeit auch einiges über Technik gelernt, zB Kühlwasser auffüllen und Ölstand kontrollieren. Das Einzige, was ich immer verweigert habe, war Reifen wechseln (ist ja bekanntlich so wahnsinnig schlecht für die Fingernägel), da war zum Glück mein Dad immer mein Ritter der Landstraße, der sich darum gekümmert hat.
Das Auto ist also schon ziemlich alt, und bei alten Autos ist es halt nun mal so, dass sie immer wieder eigenartige Geräusche von sich geben. Solange der ÖAMTC aber jedes Jahr anstandslos das Pickerl hergibt, braucht man sich um solche Geräusche keinen Kopf machen. Mir fällt allerdings auf, dass mein Opel mit der Zeit zunehmend zu scheppern beginnt. Wobei es mir nicht möglich ist zu identifizieren, woher dieses Scheppern eigentlich kommt. Der Motor ist’s nicht (Öl ist ja drinnen), der Kühler auch nicht, und – ganz ehrlich – so viele bewegliche Teile hat die uralte Karre gar nicht drin, die hätten scheppern können.
Eines schönen Abends im Mai oder Juni fahre ich abends von der Uni Richtung nachhause. Es ist ein lauer Spätfrühlings- oder Frühsommerabend, und ich trage zur Feier des Tages sandfarbene Jeans und dazu ein schwarzes Neckholder-Top – wenn ich die glänzenden Augen meiner Herren Mitstudenten richtig gedeutet habe, dürfte der Anblick eine gewisse Freude bereitet haben. Zusätzlich habe ich meinen Luxuskörper noch auf 10-cm-Heels gehievt – oh ja, das Outfit schreit förmlich „Tussi“. Es ist schon gegen 21 Uhr, als ich feststelle „mein Auto scheppert mittlerweile schon ziemlich laut – der Zeitpunkt wäre wohl sehr geeignet, um damit zu beginnen, sich Sorgen zu machen“. Tja, was tun um 21 Uhr wenn der Kübel geneigt ist, in die Knie zu gehen?
Zum Glück fällt mir ein, dass der Opel in der Muthgasse im 19. Bezirk eine Nachtwerkstatt hat, also fahre ich vorsichtig dort hin. Vor dem Betreten der Werkstatt noch ein kurzer Blick in den Spiegel – ja, das Aussehen muss reichen, schöner werd’ ich um die Uhrzeit nicht mehr werden. Ich trippsle also auf meinen Heels in die Halle und suche mir eine Ansprechperson „Guten Abend, gnä’ Frau, wie kann ich ihnen helfen?“. Ich setze meinen großen Kulleraugenblick auf, lächle (wie gut, dass ich den Neckholder vorher noch ein kleines Bisschen nach unten gezupft habe) und erkläre mein Problem „ja, wissen sie, mein Auto gibt beim Fahren so eigenartige Geräusche von sich – ich mein, ich weiß schon, er ist alt, aber jetzt beim Heimfahren ist es doch ziemlich laut geworden und ich kann mir gar nicht erklären, woher das kommt…“. Mein Kulleraugenblick bekommt die Note „hilflose Maid sucht furchtlosen Ritter“ dazuverpasst und ich lächle Hilfe suchend.
Der Herr vom Service winkt einen Mechaniker zu sich „Geh, Ernst, kannst amal schau’n, was es mit dem Auto von der Lady auf sich hat?“. Ich bemühe mich in der Zwischenzeit, um nicht laut loszulachen – das wäre ganz schlecht für meine „hilfloses Rehlein“-Masche. Natürlich lächle ich auch Ernst mit Bambi-Blick an. Ernst ist aber entweder immun gegen Frauen in Not oder aber nur einfach schon unwillig. Knurrend und brummelnd trottet er mit mir im Schlepptau zu einer Hebebühne und hievt den Ascona in die Höhe. Ein paar Blicke und Ernst stellt fest „Ihre Stoßdämpfer sind grad dabei, sich zu verabschieden – die werden grad noch von einer halben Umdrehung davon abgehalten, sich in Luft aufzulösen“, er schnappt sich sein Werkzeug und beginnt wie ein Wilder herumzuzangeln. ‚Na fesch’, denke ich mir und beginne im Geiste zu rechnen, was das wohl kosten wird – eine halbe Stunde Mechaniker, Nachtzuschlag, ein bissl Schmiermittel und was sonst noch so alles dazu gehört… man gönnt sich ja sonst nix, stelle ich etwas resignierend fest. Nach einer halben Stunde gibt mich Ernst mitsamt meinem Auto wieder beim Service ab und trollt sich.
Gut, bringen wir’s hinter uns: ich lächle den Herrn vom Service wieder an und stelle die Frage aller Fragen „gut, was bin ich ihnen für die nächtliche Rettungsaktion schuldig?“. Mein vis-a-vis grinst mich breit an und meint „nichts, Gnädigste, das geht aufs Haus!“. Jetzt hat’s der gute Mann doch glatt geschafft, dass ich kurz sprachlos bin. Ich versuche es nochmals (diesmal ohne Bambi-Blick, sondern wirklich seriös) „nein, das geht nicht – ihr Mann hat ja eine halbe Stunde gewerkt und hat auch sicher einiges an Material verbraucht“. „Es war ohnehin nichts zu tun und – dafür sind wir ja schließlich da“ winkt er ab. Ich krame einen Hundert-Schilling-Schein aus meiner Geldbörse und bitte den Servicemitarbeiter, dem Mechaniker wenigstens mein Trinkgeld zu geben, bedanke mich aufrichtig und fahre nachhause.
Am Heimweg überlege ich kurz, ob nun wohl ein schlechtes Gewissen angebracht wäre. Ich habe mit den billigsten Tricks gearbeitet, und der gute Mann vom Opel hat sich so gefreut, dass er mir helfen kann… Nie wieder werde ich die Ritter der Landstraße so schamlos ausnützen, soviel steht fest.
drewshine - 10. Mai, 21:22